Wir Menschen sind alles andere als rationale, immer zum eigenen Wohl kalkulierende Wesen. Weder verfügt unser Gedächtnis die Speicherkapazität eines Computers, noch setzen wir unser Wissen mit 100%iger Konsequenz in praktisches Handeln um. Diese Verhaltensweise ist oftmals nachteilig für uns. Mit guter Entscheidungsarchitektur, kann man diesen und vielen weiteren Verhaltensweise entgegenwirken.
1. Die Macht der Herde
Die meisten Menschen lassen sich von den Meinungen und Handlungen anderer (oder einer von ihnen wahrgenommenen Mehrheit) beeinflussen. Wenn Sie die Einhaltung von Regeln oder den Verkaufserfolg eines Produktes forcieren wollen, sollten Sie die Zahl derer hervorheben, die sich daran halten, resp. das Produkt erworben haben.
2. Die Macht des Comittments
Fragen Sie jemanden nach seiner Absicht, so erhöhen Sie damit die Wahrscheinlichkeit, dass der andere sich tatsächlich gemäss seiner Absichtserklärung verhalten wird.
3. Die Macht der Auswahl
Überfordert von zu vielen Optionen (Wahlparadoxon) und aufgrund der begrenzten Aufnahmefähigkeit neigen Menschen dazu, Entscheidungen aufzuschieben - oft die schlechteste Wahl. Durch gezieltes Treffen einer sinnvollen Vorauswahl und der entsprechenden Präsentation der Varianten erleichtern Sie dem Gegenüber die Entscheidung.
4. Die Macht des Defaults
Die Menschen versuchen nach Möglichkeit zu verhindern sich zu entscheiden. Gerne behalten sie den Status Quo bei und entscheiden sich damit passiv für den bestehenden Zustand. Wenn Sie Menschen eine Vorgabe (Default) machen, also eine Standardentscheidung vorlegen, wird er aufgrund seines Status Quo Bias und aufgrund der sozialen Normen nur selten von der vorgegebenen Variante abweichen. Bestes Beispiel dazu nachfolgend zur Organspende.
Die Anwendungsmöglichkeiten von Entscheidungsarchitektur sind beinahe unbegrenzt. Ein paar anschauliche Beispiele geben einen kleinen Einblick.